Wie kann ich positives Feedback geben, wenn da nichts Positives ist?
„Wie soll ich denn ein positives Feedback geben, wenn da bei dieser Person einfach nichts Positives ist?“ fragen uns manchmal Führungskräfte:
Wir erleben immer wieder, dass es Schwierigkeiten gibt, den Fokus nicht nur auf die Kritik zu richten, sondern auch auf das, was gut gelaufen ist, was das Gegenüber gut kann.
In diesem Video erfahren Sie, warum das manchmal so ist und was Ihnen helfen kann, das Positive wieder zu sehen und Ihre Mitarbeiter mit einem positiven Feedback zu stärken.
Wir bilden Führungskräfte zu Positivity Leadern aus.
Vermutlich kennen Sie die Regel, das Feedback nicht nur Kritik, sondern auch Wertschätzung und positive Aspekte enthalten soll. Wenn wir nun aber sehr unzufrieden sind mit der Leistung oder dem Verhalten einer Person, können wir gar nichts Positives an dieser Person sehen. Wie kommt das?
Vielleicht sind Sie nun erstaunt, dass die ersten Gründe dafür in Ihnen selbst liegen:
Um mit William Shakespeare zu sprechen: „Es gibt nichts Gutes oder Schlechtes, aber das Denken macht es so.“
Die Stellschrauben sind zum Großteil in Ihrer eigenen Wahrnehmung oder Ihrer inneren Bewertung.
Also, wie kommt es dazu, dass ich manchmal nichts Positives finde?
Der 1. Grund, der in mir selbst liegt: je angespannter ich selber bin, weil ich Projekt- und Terminstress habe, umso gereizter bin ich und umso kritischer gehe ich vermutlich insgesamt mit Menschen in meiner Umgebung um.
Der 2. Grund liegt auch in mir: im Fokus meiner Wahrnehmung. Je unzufriedener wir mit etwas sind, umso mehr fokussieren sich unsere Scheuklappen auf das was, nicht funktioniert, ich nehme nur noch eingeschränkt wahr: wenn z.B. Dennis viele Fehler in seiner PowerPoint macht, dann schaue ich bei seiner nächsten PowerPoint als erstes: wo sind denn die Fehler.
Der 3. Grund liegt möglicherweise direkt in der Person: vielleicht passt die Aufgabe nicht zum Stärken- und Kompetenzprofil dieser Person. Vielleicht würde Dennis im Kundengespräch brillieren, Detailarbeit am PC und das Erstellen von Folien sind aber einfach nicht seine Stärke.
Wie kann ich damit nun umgehen?
Einen Schritt zurückgehen: entspannen, selber durchatmen und prüfen, wie gestresst ich bin, wie vielleicht ungnädig ich selber bin.
Hier helfen die beiden Fragen: Wenn ich entspannter wäre, was könnte ich dann an Stärken bei der Person sehen?
Meinen Negativ-Fokus, mein Kopfkino, meine negative Verallgemeinerung rauszunehmen. Statt zu bewerten „Ach, da ein Fehler, da ein Fehler, da auch, das ist ja schon wieder nix.“ Gehe ich zurück zur Wahrnehmung: Was genau sehe ich eigentlich? Was genau ist alles da? „Ja stimmt, die drei Fehler sind da. Aber auf insgesamt 4 Folien ist das gar nicht so viel. Und die Folien sind wirklich sehr anschaulich und überzeugend aufgebaut sind.“
Wenn es am Verhalten des Mitarbeiters liegt
Passt diese Aufgabe nicht zur Person? Wo liegen die Stärken der Person? Was hat sie schon gut gemacht? Wo können wir die Person sonst, anders oder besser einsetzten? Sprechen Sie mit Dennis: vielleicht freut er sich, in den Vertrieb oder den Kundenservice zu gehen und mit Menschen zu arbeiten.
Entwickeln Sie Ihre Stärkenbrille (Verweis zum Video).
Vielleicht haben sie das Thema auch schon malangesprochen, dann sind Sie nun, verständlicherweise, noch wütender. Prüfen Sie, ob Ihr Feedback, das Sie der Person gegeben haben, vielleicht nicht so an, wie Sie es gemeint haben?
Ein Wohlformuliertes Feedback können Sie mit der www-Formel konkret formulieren, ohne den Anderen zu verletzten.
Unabhängig von diesen Vorschlägen und Ihren Bemühungen, stärkenorientiert zu führen und sauberes Feedback zu geben, kann es immer wieder Fälle geben, in denen eine Trennung langfristig der bessere Weg für alle Beteiligten ist.
Die Forschung zeigt, dass Mitarbeiter, die außerhalb ihrer Stärken arbeiten, weniger motivierter sind, häufiger erkranken und schlechtere Leistungen erbringen, als Mitarbeiter, die innerhalb ihrer Stärken agieren. Aber auch in diesen schwierigen Fällen können Sie konstruktiv vorgehen und dem Mitarbeiter helfen, eine Position zu finden, in der er aus seinen Stärken heraus arbeiten kann.
Mit diesen Ansätzen fällt es Ihnen leichter, die Stärken bei Ihren Mitarbeitern zu sehen!
Sie sind selber zufriedener und motivieren die Menschen, mit denen Sie zusammen arbeiten.
Experimentieren Sie gerne mit diesen Tipps und geben uns eine Rückmeldung.
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