Startseite » Wenn Stärken zur Last werden

Der Blick auf Stärken und stärkenorientierte Führung gehört zu den zentralen Elementen der Positiven Psychologie.

Doch: sind Stärken immer gut? Ist mehr davon immer auch besser?

Ganz so einfach ist es nicht. Es gibt schon auch ein Zuviel-des-Guten, und es gibt vor allem ein Zuviel-des-Guten- am falschen Platz. Auf die Ausgewogenheit, auf das richtige Zusammenspiel der Stärken kommt es an, wie beim Zusammenspiel verschiedener Instrumente in einem Orchester. Erfahren Sie hier mehr anhand einer kleinen Geschichte aus unserer Praxis!

Der Blick auf Stärken und stärkenorientierte Führung gehört zu den zentralen Elementen der Positiven Psychologie.

Auf unserem YouTube Kanal finden Sie daher noch einige weitere Videos zu diesem ganzen Themenbereich.

Doch: sind Stärken immer gut? Ist mehr davon zu nutzen, immer besser?

Können Stärken auch zur Last werden? Genau darum geht es in diesem Video.

Als Trainer und Berater setzen wir uns dafür ein, die Positive Psychologie in die Arbeitswelt zu bringen, ganz nach unserem Motto: Für glückliche Menschen in erfolgreichen Unternehmen.

Nehmen wir ein Beispiel aus der Praxis: Eine Teamleiterin, die bei uns in einem Führungskräfte-Seminar war, und anschließend im Einzelcoaching.

Ihre größten Stärken waren Freundlichkeit und Ausdauer.

Sie selbst hatte sich sehr wohl gefühlt mit ihren Stärken, hatte wirklich das Gefühl: Das bin ich selbst.

Sie war tatsächlich sehr freundlich, sie war sehr ausdauernd- also waren dies ihre sogenannten Signaturstärken. Doch was meinen Sie, wie es dieser Teamleiterin im Arbeitsalltag ergangen ist?

Sie war immer freundlich und hatte für sich das Gefühl ich schaffe das, ich kann das, ihre Leitungsfähigkeit war bei allen wohl bekannt.

Und sie stand kurz vor einer chronischen Erschöpfung, kurz vor einem Zusammenbruch.

Denn egal ob ihr Chef, andere Teamleiter oder Ihre Mitarbeiter auf sie zukamen: Sie war immer freundlich. Mit dem Wissen: „Ich schaffe das, ich mache das“. Sie hat ganz automatisch alle Arbeit angenommen, die irgendwo in ihrem Umfeld war. Nein zu sagen, widersprach ihrem eigenen Verständnis von Freundlichkeit. Somit waren ihr ihre eigenen Stärken zu einer extremen Last geworden, die fast zu einem Burnout geführt hätte.

Doch ist damit der gesamte Stärken-Ansatz in Frage gestellt?

Aus unserer Sicht nicht, denn in der modernen Stärken-Forschung geht es genau darum, Stärken miteinander auszugleichen und die richtigen Stellen an der richtigen Position zum Einsatz zu bringen.

Ähnlich wie in einem Orchester, wo der Dirigent die verschiedenen Instrumente genau in passenden Moment in der passenden Länge und Lautstärke zum Klingen bringt.

Das war auch unserer Ansatz mit dieser Teamleiterin, das Stärken-Coaching fortzusetzen. Denn dort gab es für sie eine zentrale Frage, die den entscheidenden Wendepunkt bedeutet hat. Denn was wir aus dem Stärken Test schon herausgefunden hatten war, das ihre dritte Stärke die Fairness war und ihre vierte Stärke das Urteilsvermögen. Und dann stellt sich im Coaching diese Frage: Wie und wo lebt sie ihre Stärke der Fairness? Das hat sie sichtlich berührt. Es waren Wut, Angst, Traurigkeit zu sehen.

Und dann kam langsam ein Lächeln dazu, und sie sagte: „Darum geht es also! Wo ist meine Fairness geblieben? Wie fair ist das denn, wenn ich von allen hier im Betrieb die Arbeit übernehme“?

Und das gab uns dann die Möglichkeit zu schauen, wie bringe ich das in Einklang mit dem Urteilsvermögen. Die Übung dazu ist dann, das man sich vorstellt, ich nehme jetzt meinen Dirigenten-Platz ein und wenn jetzt der Kollege zu mir kommt und mir eine Aufgabe erteilt, ist dann nur die Freundlichkeit dran als Instrument oder muss ich mein Urteilsvermögen, meine Fairness mit dazu nehmen? Und das hat dieser Teamleiterin dazu verholfen, besser gesünder, ausgewogener, erfolgreicher zu werden.

Wenn diese kleine Geschichte Sie interessiert hat, wenn Sie mehr wissen wollen über diesen Stärken-Ansatz, darüber, wie man diese Stärken-Regulierung praktisch durchführt, welche Mess- und testverfahren es dazu gibt, erfahren Sie HIER mehr über unsere Ausbildung zum Positivity Guide.

Fragen und weitere Informationen

Gerne beantworten wir Ihre Fragen unter kontakt@positivity-guides.de