„Ich finde so toll, was wir hier machen, aber mein Chef ist für sowas nicht offen!“
Das ist ein Zitat, das wir häufig von Teilnehmenden in Seminaren oder Workshops hören.
Wir finden das natürlich schade, weil die Energie motivierter Mitarbeiter am nächst höheren Vorgesetzten ausgebremst wird.
Wir haben daraufhin viele Führungskräfte unter unseren Kunden befragt, was der Hintergrund für so eine verschlossene Grundhaltung sein könnte und praktische Lösungen gesammelt.
Sie erfahren hier, was mögliche Gründe sind und wie Sie Brücken bauen können, um Ihre Führungskraft vom Nutzen und Sinn positiver Veränderungen zu überzeugen.
Aus folgenden 3 Hauptgründen weigern sich Führungskräfte, Positive Psychologie einzuführen.
Erstens: „Das ist doch hier kein Streichelzoo. Hier soll gearbeitet werden.“
Dahinter steht die Befürchtung, dass wertvolle Ressourcen wie Arbeitszeit und Geld in etwas investiert werden, das für das Unternehmen nichts bringt.
Eine überzeugende Brücke bilden hier die gut erforschten betriebswirtschaftlichen Wirkungsweisen: Vielfältige Untersuchungen belegen inzwischen, dass die Maßnahmen der Positiven Psychologie unter dem Strich Geld sparen, die Gewinne erhöhen, den Krankenstand und Kündigungen verringern.
Es lohnt sich also auch betriebswirtschaftlich. So brachte z. B. das Achtsamkeitsprogramm bei SAP einen Return on Invest von 200%.
Zweitens: „Das geht doch auch so. Unsere Umsätze steigen, wir haben eine gute Belegschaft.“
Das mag heute so sein. Doch der Arbeitsmarkt wandelt sich. Wie hoch ist das Durchschnittsalter? Wie viele Menschen gehen in den nächsten 10 Jahren in den Ruhestand? Die Ansprüche junger, kompetenter Mitarbeiter wandeln sich stark. Um für diese heißbegehrten Fachkräfte ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, braucht es eine neue, positive, agile Unternehmenskultur. Die Positive Psychologie führt genau dort hin.
Drittens: „Das liegt mir nicht.“
Um dieses Bedenken aufzufangen, begleiten wir Ihren Veränderungsprozess durch wirkungsvolle Ausbildungen, in denen jeder auf seine Weise und seine Geschwindigkeit das Neue lernen kann, so dass es zur Kultur, zum Menschen und zum Unternehmen passt.
Wenn Sie Ihren Chef nicht argumentativ überzeugen können, gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Beginnen Sie einfach selber mit positiver Veränderung in Ihrem direkten Umfeld. Vielleicht wird Ihr Chef sich wundern, warum Dinge in Ihrem Bereich plötzlich besser laufen. Fangen Sie klein an: erst für sich, dann mit Kollegen, dann im Team. Suchen Sie Verbündete.
Mir fällt dazu eine Geschichte aus dem Urlaub ein: Sylvesterfeier in einem Hotel in Ägypten. Gutes Essen mit langem Kulturprogramm. Aber keine Stimmung in der Bude. Und auf dem Tisch lagen lauter Papierkugeln als Deko…
Das hat das Kind in mir nicht ausgehalten: ich habe geschaut, wer vielleicht auch Lust auf eine andere Stimmung hat – das waren andere große Kinder. Und dann habe ich meine erste Papierkugel dorthin geworfen. Die kam dann umgehend zurück, so begann es… andere gesellten sich dazu und irgendwann tobte der ganze Saal, alle hatten Spaß und es wurde eine tolle Feier.
Und das nur, weil einer angefangen hat, etwas Neues zu tun.
Jede Veränderung beginnt mit dem ersten Schritt. Seien Sie die Person, die als erste die Papierkugeln wirft.
Wenn wir Sie dabei unterstützen wollen, kommen Sie in unsere Ausbildung Positivity Guide.
Als Führungskraft Vertrauen schaffen
Führungskräfte haben bewusst oder unbewusst eine große Auswirkung auf ihre Mitarbeiter. Es fängt bei der Begrüßung der Mitarbeiter morgens an, geht über die Reaktion auf Fehler oder Erfolge, Moderation der Teammeetings bis hin zum Verhalten auf der Weihnachtsfeier. Mitarbeiter bewerten all diese Dinge. Und daraus bildet sich das Gesamtbild der eigenen Führungskraft. Die Frage hinter dem Gesamtbild lautet: vertraue ich dieser Person als Führungskraft oder nicht? Kann ich bei ihr gut arbeiten? Fördert meine Führungskraft mich? Bin ich hier mit meinen Entwicklungs-Wünschen gut aufgehoben?
Das ist wichtig, denn Vertrauen in die Führungskraft und wie diese ihre Rolle ausfüllt, ist ein Kernaspekt für Motivation und Engagement.
Dabei gibt es ein paar Kardinal-Fehler im Führungsverhalten, die teuer sind und sich doch so leicht vermeiden lassen.
Emotionen ignorieren
Im Alltag zu sehr auf das Funktionale, auf Strukturen, Prozesse, Zahlen fokussieren
Wenn Sie ein neues Projekt oder Kurzarbeit ankündigen, fokussieren Sie dann z. B. nur auf den Umfang und den Prozess? Ignorieren Sie die parallelen Emotionen?
Menschen sind emotionale Wesen: alles, was wir tun, wird von Emotionen begleitet. Solange die Emotionen neutral sind, ist alles okay. Positive Emotionen wie Freude, Stolz, Neugierde energetisieren uns. Sind die Emotionen negativ, Sorgen, Schmerzen oder Hilflosigkeit, dann behindern sie uns dabei, gute Leistung zu bringen. Beziehen Sie die Emotionen mit ein.
Sie vermeiden diesen Fehler, indem:
– Sie hinschauen, hineinspüren, nachfragen, einbeziehen
– negative Emotionen würdigen und mit einbeziehen
– positive Emotionen im Team aktiv fördern
Nur die Schwächen kennen
Sie wissen von allen Mitarbeitern, was sie nicht können? Wer welche Fehler hat? Könnten Sie aus dem Stand aufzählen, welche Schwächen Klaus oder Carla haben? Wenn Sie sich fragen, was Klaus oder Carla gut können, müssen Sie dann erstmal überlegen? Sie schieben Ihren Leuten Aufgaben rüber ohne zu fragen, ob das passt?
Sie kennen Ihre Mitarbeiter kaum und wissen nicht, wer welche Aufgaben am besten und engagiertesten ausführt.
Was ist das Problem daran?
– Wir fühlen uns als Menschen nicht gesehen und wertgeschätzt, das demotiviert.
– Wir müssen ggf. Aufgaben machen, die wir einfach nicht so gut und schnell erledigen, wie unser Kollege. Das demotiviert auch, die Arbeitsergebnisse sind langsam und qualitativ mittelmäßig.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden:
– Stärken-Brille aufsetzten: was kann jede/r Einzelne besonders gut?
– Wie können die Mitarbeiter ihre Stärken mehr bei der Arbeit einsetzen?
– Wie können sich die Team-Mitglieder ergänzen und unterstützen?
Das motiviert und die Ergebnisse werden herausragend in kürzerer Zeit.
Projekte steuern statt Menschen
– Projekte nur sachlich steuern
– Sie würfeln Arbeitsgruppen zusammen, ohne im Kick-off Zeit für den Beziehungsaufbau zu geben?
-> die Leute sind nicht aufeinander eingespielt, es herrscht noch kein Vertrauen, Unterschiedlichkeiten werden als Bedrohung, nicht als Bereicherung erlebt
Eine Fußballmannschaft würde auch nicht funktionieren, ohne sich aufeinander abzustimmen.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden:
– Gestalten Sie Gruppenprozesse aktiv. Geben Sie Menschen Zeit, sich persönlich kennen zu lernen und Vertrauen aufzubauen.
Sinn-los deligieren
„Mach mal dies, mach mal das …“
Sie delegieren, ohne den Sinn der Aufgabe und den größeren Zusammenhang deutlich zu machen? Ohne zu erklären, warum diese Aufgabe wichtig ist, welches größere Ziel damit erreicht werden soll?
Das ist für die Mitarbeiter so, als würden sie mit Augenbinde nur den nächsten Schritt gehen. Das demotiviert nicht nur, das macht auch unfähig, eigene Entscheidungen zu treffen.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden:
– Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter in das große Ganze mit ein, erklären Sie den Sinn, die Bedeutung dahinter: Was ist der Rahmen, was ist das größere Ziel? Anstatt zu bitten, eine Präsentation mit Zahlen xyz zu erstellen, erklären Sie, dass diese Präsentation möglicherweise zu einem neuen Großauftrag führt. Machen Sie Ihrer IT-Abteilung deutlich, dass sie dafür sorgen, dass die ganzen Firmen – Prozesse laufen. Machen Sie Ihren Reinigungsfeen deutlich, wie wichtig ihre Arbeit ist, damit alle sich wohlfühlen. Eine Kundin von mir hat die Stelle der „Ambiente – Betreuerin“ geschaffen. Die Reinigungskraft reinigt nicht, sie sorgt für ein tolles Ambiente.
Leistungs-Roboter
Im hektischen Projektgeschehen geht der erfolgreiche Abschluss des letzten Projekts unbemerkt unter? Dass Ziele erreicht werden, ist selbstverständlich, denn schließlich gibt es dafür das Gehalt?
Das ist so, als würden Sie auf einen Berg steigen. Auf der Hälfte der Strecke haben alle Durst und Hunger, die Beine tun weh. Zum Glück ist dort eine Berghütte zum Einkehren. Sie aber schauen schon auf den nächsten Abschnitt und treiben Ihr Team an, ohne Pause weiterzugehen.
In diesem Fall sinkt die körperliche Leistungsfähigkeit und natürlich auch die innere Motivation.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden:
Gönnen Sie sich und Ihrem Team solche Pausen. Feiern Sie Erfolge, wie sie fallen: aussprechen, innehalten, stolz sein dürfen, reflektieren Sie dabei nicht nur „lessons learned“ sondern auch, was Sie alles toll gemacht haben und wer dazu wie beigetragen hat. Da führt zu
– neuer Kraft
– Teamrückhalt
– Lernen und effizienter auf den nächsten Abschnitt ausrichten
- Beziehen Sie Emotionen mit ein. Werden Sie ein empathischer Chef, der auch Emotionspflege betreibt.
- Setzen sie die Stärken-Brille auf. Lernen Sie die Stärken Ihrer Leute kennen. Beziehen Sie diese mit ein und geben sie den Rahmen, sie zu fördern.
- Steuern Sie Menschen, nicht nur Projekte.
- Delegieren Sie Sinn-voll.
- Ergreifen Sie die Gelegenheiten zum Feiern.
Nun fragen Sie sich vielleicht noch, warum diese Fehler teuer sein können? Viele Studien zeigen inzwischen, dass diese Fehler zu erhöhtem Krankenstand, Fluktuation und geringer Leistungsfähigkeit führen.
5 konkrete Tipps haben Sie hier schon erhalten.
Wenn Sie Ihr Führungsverhalten systematisch prüfen und verbessern wollen, führen Sie mit uns Ihre Coaching-Intensivsession durch: Sie führen einen Test zu Ihrem Führungsverhalten durch und besprechen die Ergebnisse mit uns. Wie gut sind Sie zu diesen Säulen aufgestellt. Was sind Bereiche, bei denen Sie sich auf die Schulter klopfen können, wo möchten Sie sich weiterentwickeln?
Fragen und weitere Informationen
Gerne beantworten wir ihre Fragen unter kontakt@positivity-guides.d