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Wie Sie Feedback geben: auf den Punkt- aber nicht verletzend!
Viele Menschen zögern, ein offenes Feedback zu geben, weil sie Angst haben, nicht die richtigen Worte zu finden und weil sie den Anderen nicht verletzen wollen. 

Dabei ist eine offene Rückmeldung sowohl für die fachliche Orientierung als auch für die persönliche Motivation ein wichtiges Werkzeug, sowohl für Führungskräfte aus auch unter Kolleg:innen.

In diesem Video erfahren Sie eine einfache Formel, mit der Sie die richtigen Worte finden, niemanden vor den Kopf stoßen und häufiger genau die Resultate erzielen, die Sie erzielen wollen. 

Neulich während der Mittagspause eines Seminars…. Wir warteten bereits 25 Minuten und die Suppe war noch nicht da. Da ich als Trainerin die Verantwortung für das Zeitmanagement hatte, ging ich zum Kellner und sagte freundlich:

„Wir warten jetzt schon seit über 20 Minuten auf die Suppe. Das Seminar geht bald weiter und wir stehen zeitlich unter Druck. Das ist schade, weil wir Ihr tolles Essen gerne genießen wollten. Für jetzt bitte ich Sie, zügig zu servieren. Sprechen Sie das bitte nochmals deutlich mit der Küche ab, damit es morgen glatt läuft. Außerdem wäre nach der Warterei eine kleine Entschädigung schön.“

Nach der Pause zurück im Seminarraum, lachten die Teilnehmenden: „Du hast genau das gemacht, was wir heute Morgen über Feedback besprochen haben. Du hast die strukturierte www-Feedback – Regel ganz charmant zum Leben gebracht.”

Was können Sie aus dieser Restaurant-Situation für das Feedback in Ihrem Unternehmen mitnehmen? Und wie können Sie damit Konflikte reduzieren und Beziehungen stärken?

Feedback als Führungswerkzeug kennen Sie. Viele Menschen zögern, ein offenes Feedback zu geben, weil sie Angst haben, nicht die richtigen Worte zu finden und weil sie den Anderen nicht verletzen wollen.

Dabei gibt es eine einfache Formel, an die Sie sich halten können. Damit finden Sie die richtigen Worte und ohne jemanden zu verletzen bekommen Sie häufiger, was Sie wollen.

Schauen wir uns an, was habe ich dort im Restaurant gemacht habe und warum:

  1. Ich habe möglichst objektiv beschreiben, wie ich die aktuelle Situation wahrgenommen habe: „Wir warten jetzt schon seit über 20 Minuten auf die Suppe.“

Meine Wahrnehmung – Indem ich meine Wahrnehmung beschreibe, mache ich meine persönliche Sichtweise deutlich und greife den anderen nicht an. Ich hätte auch sagen können „Was für ein Saftladen hier, sie bekommen nicht mal die Suppe pünktlich hin.“ Das wäre eine Beleidigung gewesen und die Abwärtsspirale in unserer Beziehung würde beginnen.

  1. Dann habe ich beschrieben, welche Auswirkung diese Situation auf uns hat: „Da das Seminar bald weitergeht, stehen wir zeitlich unter Druck.“

Die Wirkung auf mich/uns.

Indem ich die Wirkung auf mich beschreibe, schaffe ich Verständnis für meine Situation.

  1. Dann habe ich etwas Positives gesagt, das zum Einen der Wahrheit entsprach und zum Anderen dem Kellner gut tat: “Das ist schade, weil wir Ihr tolles Essen gerne genießen wollten.“ Ich habe damit eine positive Brücke geschaffen.
  2. Zum Abschluss habe ich beschrieben, was ich mir wünsche, was ich will und zwar für jetzt und für langfristig: „Für jetzt bitte ich Sie, zügig durch zu servieren. Sprechen Sie das für morgen bitte nochmals deutlich mit der Küche ab, damit es dann glatt läuft. Außerdem wäre nach der Warterei eine kleine Entschädigung schön.“

Der Wunsch – Indem ich meinen Wunsch formuliere, zeige ich konkret meine Erwartungen.

Damit haben Sie die Grundformel für ein wohlgeformtes Feedback kennen gelernt:

Wahrnehmung

Wirkung

Wunsch

Diese WWW-Formel können Sie für positives Feedback wie auch negatives verwenden:

Negativ kennen Sie schon.

Positiv könnte ein Feedback 24 Stunden später so lauten:

  1. Wahrnehmung: “Sie haben wirklich prompt auf meine Bitte gestern reagiert und uns zur Entschädigung sogar noch den Cocktail spendiert.”
  2. Wirkung: “Das empfanden wir als eine sehr professionelle Reaktion und wir hatten mit Ihrem Cocktail einen schönen gemeinsamen Abend an der Bar.”
  3. Wunsch: “Das war ein toller Umgang mit meiner Kritik, so kommen wir gerne wieder zu Ihnen.”

Formulieren Sie in jeden Fall mehr positives Feedback als Negatives, im Alltag und auch im Mitarbeitergespräch.

Positives Feedback schafft Vertrauen und bildet die tragfähige Basis, um negatives Feedback annehmen zu können.

Die Positivity Ratio besagt, dass wir mindestens 3 positive Impulse brauchen, um 1 negativen Impuls auszugleichen. Sie wollen ja, dass Ihr Gegenüber besser werden und sich entwickeln kann. Also mindestens 3:1.

Sie haben jetzt das Handwerkszeug, dieses Feedback jetzt gleich einmal auszuprobieren.

Welche Erfahrungen machen Sie damit? Teilen Sie uns diese gerne mit und bei Schwierigkeiten helfen wir weiter.

Es gibt noch vertiefende Aspekte und Varianten zu dieser WWW-Formel, die in betrieblichen Situationen relevant sein können.

Wenn Sie dieses und andere wertvolle Werkzeuge systematisch, mit Übungen, Spaß und Tiefe in einer Gruppe erlernen wollen, freuen wir uns, Sie in unserer Ausbildung zum Positivity Guide zu begrüßen.

 

Fragen und weitere Informationen

Gerne beantworten wir ihre Fragen unter kontakt@positivity-guides.d